NLB
Stadion Schützenwiese
1'700 Zuschauer
Der Salon Erika ist etwas einmaliges im westeuropäischen Fussball. In einem kleinen, aber feinen Raum, hinter der Heimkurve des FC Winterthur, wird Kunstschaffenden eine Plattform für ihre Ausstellungen geboten. Bei einem Glas Prosecco kann dort über Fussball und Kunst philosophiert werden. Dominik, der symphatische FC Winterthur Fan, der uns nach dem Spiel auf einen Stadion Rundgang einlud, stellte uns die Ausstellung Fussball-Landschaften vor, die im Moment im Salon Erika ausgestellt wird. Auf einem Bildschirm werden dort herrliche Schnappschüsse von diversen Fussballplätzen präsentiert. Wir staunten über die Bilder, und genehmigten uns einen kleinen Grappa.
Nicht nur durch der Salon Erika, macht die Fankurve des FC Winterthur zu etwas Speziellem, auch ansonsten ist die bunte Fanszene etwas einzigartiges im Schweizer Fussball. Wenn man sich im Stadion Schützenwiese aufhält, glaubt man zudem wirklich noch an eine heile Fussballwelt. Das schön, geschmückte Clubheim, der Salon Erika, das grosse Bier zu einem Preis von 5 Franken, die alte Tribüne, das alles mag irgendwie nicht in die heutige, kommerzialisierte Fussballwelt passen.
Was dazu auch nicht passt, aber einige von uns umso mehr erfreute, war der kostenlos Eintritt ins Stadion. Scheinbar wird Gastfreundlichkeit in Winterthur wirklich gross geschrieben. Wenn den Wegweisern zum Gästesektor brav gefolgt wird, befindet man sich nämlich auf einmal hinter der Hauptribüne, wo einem dann auf die zugegebermassen, recht dämmliche Frage: "Wo chamer dänn do Billet chaufe?" geantwortet wird "Du bisch jo scho im Stadion".
So machte man sich also guten Mutes auf in den Gästesektor. Bei traumhaftem Frühlingswetter, waren wir alle sehr motiviert, für einen, weiteren schönen NLB Nachmittag. Mit dem Spruchband "Ä Gossau-Spiel god 91 Minute" wollten wir uns bei den Spielern für die vielen späten und wichtigen Tore für den FC Gossau bedanken. Gleichtzeitig wollten wir unsere Jungs auch für dieses Spiel motivieren, dass zweifelsohne wieder viel Einsatz und Kampfgeist erfordern würde.
Unterstützung im Abstiegskampf erhielten wir erfreulicherweise auch von Regula. Die gebürtige Gossauerin, lernten wir anlässlich unseres Auswärtsspiels in Schaffhausen kennen. Sie arbeitete dort beim Getränkestand, nun wollte sie den FC Gossau in Winterthur unterstützen, weil sie uns nächste Saison wieder in Schaffhausen begrüssen möchte. Symphatisch, wirklich symphatisch...
Anfänglich sah es auch so aus, als ob uns Regula Glück bringen würde, denn Thomas Knöpfel erzielte bereits nach 15 Minuten den Führungstreffer für den FC G. Leider kam diese Führung wohl ein wenig zu früh, für unser Team. In der 26 Minute schoss Winterthur nämlich bereits das 1:1. Danach machte das Heimteam mächtig Druck, und die Fürstenländer mussten froh sein mit einem Unentschieden in die Pause gehen zu dürfen. Wir waren uns alle einig, dass hier noch ein hartes Stück Arbeit auf die Gossauer zukommen würde. Da konnte uns auch die, wohl aus wirtschaftlichen Gründen, dauerhafte Präsenz des Bierverkäufers, in unserem Sektor nicht wirklich aufheitern.
Es kam dann auch so, wie es die Pessimisten unter uns, befürchteten. Der FC Winterthur, machte ziemlich schnell den Sack zu, und bis zur 68. Minute hiess es bereits 3:1. Der Mannschaft des FC Gossau konnte aber überhaupt kein Vorwurf gemacht werden, wie immer war der Einsatz unglaubich, aber die Zürcher waren heute ganz einfach stärker. Nun entwickelt sich der Abstiegskampf, wie ebenfalls befürchtet, immer mehr zu einem Krimi. Nächste Woche kommt es zum Heimspiel gegen den FC Vaduz. Normalerweise müsste man sagen, gegen den Aufstiegskandidaten aus dem Fürstentum, ist man wohl chancenlos, doch was ist beim FC Gossau der Saison 2007/2008 schon normal?
Dominik, der FC Wintethur Anhänger, meinte jedenfalls nach dem Spiel, dass Gossau nicht absteigen werden. Wir seien stark genug für diese Liga, und er hätte schon einige schlechtere Gastmannschaften in dieser Saison gesehen. Hoffen wir das Dominik Recht behält, es wäre wirklich Schade, wenn wir nächste Saison dem Salon Erika keinen Besuch abstatten könnten, denn während der 1.Liga Spielen der U-21 Mannschaft wird er wohl kaum geöffnet haben.
WIR STEIGEN NIEMALS AB!
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