Playoff Finale 2.Liga
EZO Romanshorn
795 Zuschauer
"Schieber! Schieber!Schieber!" schreien die ungefähr 400 mitgereisten Herisau Anhänger, enrüstet den Schiedsrichtern dieses Playoffs Finals entgegen. Empört gestikuliert der Trommler des treuen SC H Fanclubs, wie auch kleine Kinder in ihren Fantrikots in Richtung Hauptschiedsrichter, aber auch der rüstige Rentner mit einem "Chüeli" Ohrenring hinter uns, zeigt sich fassungslos, ob der sichtlichen Bevorteilung des Heimteams. Die Emotionen kochen hoch, es geht um den Aufstieg in die 1.Liga, beide Mannschaften sind qualitativ einfach zu stark für die 2.Liga, die ganze Saison hindurch haben sie ihre Gegner absolut dominiert, aber am Schluss kann, dank dem unsäglichen Modus, nur eine der beiden Mannschaften aufsteigen. Zusätzlich zur spannnenden Finale Affiche, kommt hinzu, dass die Herisauer traditionell auf Thurgauer Vereine nicht gut zu sprechen sind. Früher gab es viele hartumkämpfte NLB Duelle gegen den HC Thurgau. Der heutige Gegner ist vielen Appenzeller Fans aber noch um einiges unsymphatischer als der frühere Kontrahent aus "Mostindien", denn die PIKES sind ein typischer Retortenverein. Nur dank eines grosszügigen Mäzens, und mit der Hilfe von abgehalfterten ehemaligen NLA und NLB Spielern können die Oberthurgauer den Aufstieg überhaupt anvisieren. Es ist geradezu eine Charaktersache, für welches Team man an diesem Tag die Daumen hält, auf der einen Seite, das Red Bull Salzburg, nein sogar der Daniel Vasella des regionalen Eishockey, dass kaum Rückhalt in der Bevölkerung geniesst und einen sehr unsymphatischen Eindruck hinterlässt, und auf der anderen Seite, der Traditionsverein aus dem Appenzellerland, mit vielen leidenschaftlichen Anhänger und einer hervorragenden Juniorenarbeit.
"Hopp Herisou, Hopp Herisou" der David wird im Kampf gegen den fast unschlagbaren Goliath, mit seinem Gehilfen in schwarz-weissen Schiedsrichter Trikots, lautstark angetrieben. Früh führen die PIKES, die Herisauer zeigen zuviel Respekt, als es nach 16. Minuten bereits 2:0 für das Heimteam steht befürchten viele Gästefans bereits das Schlimmste für ihr Team. Die Wut über die Schiris mit ihren merkwürdigen Strafen gegen den SC H, wir immer grösser, zusätzlich streut der Hallensprecher mit unsinnigen musikalischen Einspielungen Salz in die Wunden der treusten Fans. "Merci, das es dich gibt" das Schokoladen-Werbegedudel aus dem Fernsehen, wird bei Strafen für die Herisauer eingespielt, die Herisauer Fanseele kocht.
Riesen Jubel dann in der 18. Minute, Wüthrich schafft den Anschlusstreffer. Die Euphorie bei den SC H Fans steigt wieder. Im zweiten Drittel, dann verkehrte Welt in Romanshorn, die Herisauer sind überlegen, und erarbeiten sich viele hochkarätige Chancen, aber leider scheitern sie wiederholt am eigenen Unvermögen. Die Gäste können sich ganz aufs Stürmen konzentrieren, hinten bietet Reto Frehner, der Diego Benaglio des SC Herisau, der Darko Damjanovic des regionalen Eishockeys, wieder einmal eine Klasseleistung im Tor. Die "Hechte" verzweifeln schier an dem Hexer im Kasten des SC H. Gegen Ende des 2.Drittels erhält der SC Herisau dann einen glasklaren Penalty, der symtomatisch für diese Schiedsrichter erst nach langem hin und her tatsächlich gegeben wir. Es tritt Alain Flotiront an, der technisch beste Mann auf dem Eis, scheitert aber an dem sonst nicht sehr starken Thurgauer Keeper, aber wer erwartet im Thurgau schon gute Torleute...ähm Zubi ähm.
Im letzten Drittel, werden die PIKES wieder ein wenig stärker und trotz frenetischer Unterstützung des gesamten Herisauer Anhangs, gelingt den Gästen das 2:2 nicht mehr. Nein sie kassieren leider sogar noch das 3:1.
Die Schiedsrichter knüpfen dabei nahtlos an die Leistung in den ersten beiden Dritteln an, jetzt fliegen auch einige Becher auf das Eisfeld. Ich blicke herum und sehe unter anderem einen ehemaligen Vorgesetzten von mir, der wutenbrannt gegen die Plexiglas Scheibe poltert. Dieses Spiel weckte auch bei sonst eher "normalen" Zuschauer die Emotionen. "Schieber, Schieber, Schieber" schreien die Appenzeller Fans.
Dienstag gehts weiter! Hopp Herisau!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen