Montag, Juli 07, 2008

FC Gossau : NK Osjiek 1:2




Freundschaftsspiel
Sportanlage Fasanenhof (Stuttgart)
100 Zuschauer

Ja eigentlich, eigentlich hätte es ein gemütlicher Sonntagsausflug ins grenznahe Donaueschingen werden sollen. Dort sollte um 17.00 der FC Gossau ein internationales Freundschaftsspiel gegen den kroatischen Erstligisten NK Osjiek bestreiten, dachten wir jedenfalls.
So ging es per Zug und mit sieben Leuten Richtung Baden Württemberg. Kurz vor der Grenze, wurde die mitfahrende Tochter eines Gossauer Vorstandsmitglieds, dann per SMS über die Spielverschiebung informiert. Zwar wurde die Partie nicht abgesagt, aber es wurde ein neuer Austragungsort bestimmt. Neu wurde nicht mehr in Donaueschingen gespielt, sondern in Stuttgart-Möhringen. Natürlich hatten wir alle noch nie irgendwas von diesem Stuttgarter Stadtteil gehört, und natürlich machten wir uns nun Gedanken ob wir nicht wieder die Rückreise antreten sollten. Zu allem Überfluss regnete es nämlich auch noch in Strömen.
Wir checkten dann kurz die Fahrpläne, wägten Pro und Contra ab, informierten befreundete Groundhopper über die kurzfristige Spielverschiebung. Getränkevorrat reichte auch aus, dann noch fast in falsche Möhringen losgefahren (ja, es gibt in Baden-Württemberg tatsächlich zwei Ortschaften mit dem Namen Möhringen), und schlussendlich sassen wir im Regionalzug Richtung Stuttgart. Gesellschaft leisteten uns einige hundert Turner, die gerade von einem Sportfest in Friedrichshafen kamen. Die dachten wahrscheinlich, wir gehören mit unserem ziemlich einheitlichen Tenü ebenfalls zum turnenden Volk. Der Genuss alkoholischer Getränke hat uns dann aber wohl doch verraten
So tuckerten wir gemütlich durch Süddeutschland, und unsere jüngeren Mifahrer, lernten die Vorzüge des deutschen Bahnsystems kennen. Sie konnten es kaum fassen, dass man für günstige 7 Euro nach Stuttgart kommt, wenn man mit den Regionalzügen fährt.

Nach etwa 6 Stunden Reise kamen wir endlich in diesem mysteriösen Stuttgart-Möhringen an. Ein missmutiger Busfahrer, er wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen, fuhr dann zum Sportplatz der Spielvereinigung Möhringen. Perfekt, genau eine halbe Stunde vor Spielbeginn am Ort des Geschehen, dachten wir. Eine gemütliches Gartenrestaurant lud zumdem zum Verweilen ein. Etwas misstrauisch stimmte uns nur, dass sich noch keine Spieler auf dem Platz befanden. Mit Zuschauern hatte man ja eh nicht gerechnet, aber die Spieler müssten sich doch wenigstens beim Aufwärmen befinden. Die Zweifel waren allerdings nicht von langer Dauer. Der Platzwart, der sich Bier trinkend in der Vereinskneipe befand, rief uns zu, dass wir uns auf dem falschen Platz befänden. Der Rasen hier sei nämlich nicht im allerbestem Zustand. Das war noch milde ausgedrückt, ein Fussballplatz in der 3.weissrussischen Liga sieht wohl besser aus. Die Partie fände deshalb auf dem Sportplatz des SV Fasanenhof statt.

Mein Gott, die ewige Suche nach dem FC Gossau Teststpiel ging also weiter. Was für merkwürdige Vereinsnamen würden uns am heutigen Tag wohl noch erwarten?
Wir kamen uns vor, wie in einer dieser neumodischen TV-Abenteuershows "Quer durch Deutschland" oder wie das auch immer heisst, wo sie so Leuten nachjagen.
Es ging es also weiter, dieses Mal zu Fuss. Zug und Bus hatten wir ja schon mitgemacht. Jetzt konnten wir uns wenigstens mal die Beine vertreten. Nach etwa einer halben Stunde, und wirklich pünktlich zum Spielbeginn, erblickten wir dann endlich die Sportanlage des SV Fasanenhof. Der Car mit St.Galler Nummerschild und die Präsenz von FC G Legende Franz Sebastian Vincenz Maria Keel, zeigte uns dann schnell auf, dass wir nun wirkllich am Endziel angelangt waren. Auch auf dem Feld befanden sich die richtigen Mannschaften. Darko Damjanovic stand wie gewohnt im Tor und meinte noch, dass ihre Suche nach dem Sportplatz auch nicht problemlos ablief. Überhaupt wurde die Sache mit dem Platzwechsel wohl sehr spontan entschieden. Die Präsenz einiger kroatischer Zuschauer hatte nämlich weniger mit dem Spiel zu tun, sondern eher mit dem Vereins-Fussballturnier, dass extra wegen diesem Freundschaftsspiel abgebrochen wurde.

Doch den Leuten des SV Fasanenhof schien das nichts auszumachen. Sie waren hingegen sehr stolz auf ihren schönen Rasen. "Viel besser als bei euch in Basel an der EM", meinte ein begeistertes Vereinsmitglied zu mir. Der Platz lud also zu technisch gutem Fussball ein. Diesen zeigten sowohl die Ostschweizer, wie natürlich sowieso die Dritten der letzjährigen kroatischen Meisterschaft. Am Schluss stand es, nach einer guten 2.Halbzeit der Gossauer, 2:1 für den NK Osjiek. Das Tor für die Fürstenländer schoss der Testspieler und ehemalige FC St.Gallen Spieler Olivier Boumelaha. Wie einige andere Gossau Spieler bedankte sich auch Boumelaha für unser Kommen. Seine Worte "Best Fans, Best Fans", verdeutlichten allerdings schon, dass er momentan im Emirat Katar sein Geld verdient, und dort sind die Stadien ja nicht gerade als Hexenkessel bekannt.

Nachdem die Gossau Spieler noch vom Grillmeister des SV Fasanenhof verpflegt wurden, gings dann mit dem Mannschaftscar wieder zurück in die Ostschweiz. Das Unterhaltungsprogramm auf der Rückreise wurde duch Ifraim "Justin Timberlake" Aljia gestaltet. Der Innenverteidiger gab eine ziemlich eigenwillige Interpretation vom Gesamtkunstwerk des amerikanischen Popstars zum Besten.
Um 24.00 waren wir dann wieder in Gossau. Schön wars in Donaueschingen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

sehr geil. respekt allen, die gefahren sind!

groundhopping.ch hat gesagt…

respekt auch allen, die eigentlich donaueschingen eingeplant hatten... ;-) *duckundweg*

aber rottweil war am morgen auch nett. nur gegen ende ein wenig nass...

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die netten Worte zum SV Fasanenhof, wir freuen uns, dass es Euch trotz langer Anreise bei uns auf dem Vereinsgelände gefallen hat.
Grüße vom 1. SV Fasanenhof (Ein Vorstandsmitglied)