Cup Viertelfinale
Stadion Pontaise
430 Zuschauer
Was soll man da bloss schreiben? Wie soll man diesen Tag in Worte fassen? Es ist einfach unglaublich, was im Moment mit dieser Mannschaft passiert. Nicht genug, dass sie als absoluter Aussenseiter in die NLB aufgestiegen sind. Nein, diese verrückten Jungs, sind jetzt schon die Cup Sensation des Jahres. Ich kann mich nur bei dieser Mannschaft bedanken. Sie beweisen, dass mit Leidenschaft und Willen so vieles möglich ist. Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass bis auf 2 Ausnahmen nur Amateure bei diesem Verein spielen.
Ein Rückblick auf diesen ereignisreichen Tag:
Zur grossen Überraschung und natürlich zur unserer grossen Freude, fuhr Lüthi von den Bernern samt Kollegin, von Gossau aus mit in die Westschweiz. Er wollte die legendäre Auswärtsfahrt in voller Länge geniessen. Natürlich war die Stimmung schon von Anfang an aufgekratzt und eigentlich durchaus optimistisch. In Bern stieg dann der Rest der "Gossau-Fen Sektion Bern" zu uns in den Zug, und die kurzweilige Fahrt nahm ihren Verlauf. In Lausanne angekommen machten wir uns natürlich sofort auf den Weg zur altehrwürdigen Pontaise. Die erste und auch letzte Entäuschung dieses Tages, war dann der katastrophale Publikumsaufmarsch in Lausanne. 430 Nasen hatten sich ins Stadion verirrt, aber etwa 80-100 Zuschauer waren aus der Ostschweiz angereist, darunter natürlich alles was Rang und Namen in der Gossauer Fussballfanszene hat ;-).
Lausanne scheint wirklich auf dem Tiefpunkt angekommen zu sein (nach dem Spiel sowieso), für mich unvorstellbar, dass hier in den nächsten Jahren NLA Fussball zu sehen sein wird. Die nächste schöne Überraschung bereiteten unsere Berner Freunde, die eine Gossau-Fen Sektion Bern Fahne angefertigt hatten. (Nochmals ein riesen grosses Dankeschön). Auch die A und B Junioren des FC Gossau nahmen sich die Mühe eine grosse blau-weisse Fahne anzufertigen, so ist die Anzahl der Zaunfahnen die bei Gossau Spielen hängen, auf stattliche 4 Stück angewachsen. Um es mit den Worten eines Kollegen zu sagen " Es tut sich was".
Das Spiel verlief von Anfang an gut für den FC G. Selber bin ich ja eher der Pessimist, aber an diesem Samstag hatte ich nie das Gefühl, dass der FC Gossau dieses Spiel verlieren könnte. Als dann kurz vor der Pause, ein kurioses Tor zum 1:0 für den Aussenseiter führte, war der Jubel grenzlos. Nur soviel, es beklagten sich am Montag einige Gäste Fans, über blaue Flecken am Körper. Wenigstens hatten die schmerzsamen"Bleuelen" die Vereinsfarben ;-)
In der Pause wurde viel diskutiert, sollte den die Sensation tatsächlich möglich sein. Vorstandsmitglied Adi Keller mit riesengrosser Gossau Schwenkfahne ausgestattet, schien sichtlich nervös, aber alle auch Edi Strässle, der legendäre Gossauer Pöstler schauten optimistisch Richtung 2.Hälfte. In der 57 Minute war es dann Christian Böhi vorbehalten den FC Lausanne endgültig aus dem Cup zu werfen. Der symphatische Gossauer Defensivkünstler erzielte sein 1.Saisontor und wahrscheinlich das wichtigste Tor seiner Karriere (bis anhin, wohlgemerkt). Da die Westschweizer nichts entgegen zu setzen hatten, konnten alle Gossauer Fans, die letzten Minuten in vollen Zügen geniessen und mit diversen Gesängen wurden die Amateure aus dem Fürstenland gefeiert. Nach dem Spiel bedankten sich die Spieler vor dem Gästesektor und Christan Böhi rannte mit blau-weisser Fahne vor dem Sektor hin und her...Grandios, wie sehr hatten doch alle Gästefans, diesem Team diesen Erfolg gegönnt. Der Nachhauseweg verlief erwartungsgemäss feuchtfröhlich, und Zuhause in Gossau trafen wir im "Marktstübli" wieder auf die Spieler. Folgender Dialog ist bereits jetzt legendär : Wir: "Roger Gmünder Fussballgott!" Er: "Au höred uf, nei da isch mer peinlich! Wir (nicht mehr ganz nüchtern, natürlich weitergesungen. Er: "au chömed im meins Ernscht, suufed gschieder nomel eis". Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Spielern entschuldigen, sollten wir ein bisschen zu euphorisch gewesen sein, aber es war ein langer und dementsprechend durstiger Cup Tag und eine lange Reise. Ach ja und Darko gehört in die Nati. Ich meins Ernst.
"Zyt fürs nöchst Wunder" stand auf unserem Transparent, dass Günther angefertigt hatte. Ich habe die leise Vorahnung, die Geschichte ist lange noch nicht zu Ende. So entstehen Legenden.
PS: Nur hätte ich früher Nachhause gesollt....tja, wann qualifiziert sich deine Heimatstadt schon mal für ein Cup Viertelfinal
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen