Montag, Juni 04, 2012

Mai-Lauf

GP Bern:

Nach dem Zürich Marathon war erst einmal eine Wettkampfpause von drei Wochen eingeplant. Wobei nach einer einwöchigen, intensiven Regeneration schon das Augenmerk auf dem GP Bern lag. Meine letzten beiden Teilnahmen am grössten Volkslauf der Schweiz lagen fünf bzw. acht Jahre zurück. Meine Bestzeit belief sich auf 1h 03min 20 Sek. Eine Marke, die ohne vermessen zu wirken, einfach verbessert werden musste. Ich peilte daher die "magische" GP Bern Zeit von 00:59:xx an.

Dass mein Formstand stimmt merkte ich an der Strassen-Vereinsmeisterschaft vier Tage vor dem Grand Prix. Ich absolvierte die ersten acht Kilometer im Renntempo und gewann den Lauf. So reiste ich zuversichtlich mit weiteren Gossauer Läufer/innen in die Landeshauptstadt.

Der GP von Bern ist ein perfekt organisierter Anlass. Diesen Eindruck hatte ich schon bei meinen letzten Teilnahmen und das sollte sich auch dieses Mal bestätigen. Trotz fast 30'000 Teilnehmer läuft alles reibungslos und vorbildlich ab. Ein Riesen Kompliment an OK Präsident Matthias Aebischer und sein Team. Dem SP Nationalrat war es dann auch vorbehalten das Rennen über die 10 Meilen zu eröffnen.

Vorneweg rasten Viktor Röthlin und Co. los, um in 50 Minuten und weniger wieder im Ziel zu sein. Über 13'000 Läufer/innen folgten dem Schweizer Marathon Europameister. Manche im schnellen, andere im gemächlichen Tempo. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl in den Beinen. Die grösste Schwierigkeit beim GP ist, dass der zweite Teil anstrengender ist als der Erste. Viele Läufer lassen sich zu einem horrenden Anfangstempo verleiten, um dann ab Km 10 einzubrechen. Das Rennen wird aber zwischen Kilometer 11 und 16 entschieden, daher ist es ratsam am Anfang nicht zu schnell loszulaufen.

Der Lauf führt an den verschiedensten Sehenswürdigkeiten vorbei. Bärengraben, Nydeggbrücke, Zytglogge, Rathaus, Aare, Dählhölzliwald (Zoo), Bundeshaus, Münster. Natürlich fehlt die Zeit um dies alles zu geniessen, trotzdem macht die interessante Streckenführung das Rennen abewechslungsreich und spannend. Die "Alp d'Huez" des GP Bern ist der Aargauer Stalden. Bei Kilometer 14 geht’s mit einer Steigung hoch Richtung Ziel. Motiviert nehme ich diesen Schlussanstieg in Angriff. Die Zielmarke von unter einer Stunde liegt absolut im Bereich des Möglichen.

Beim Zielspurt zeigt die Uhr 58min an. Zu meiner Überraschung scheint gar eine Zeit unter 59min möglich. Die 16,093km beende ich schliesslich in 58min 55 Sekunden. Es resultiert daraus der 119. Rang von knapp 10'000 gestarteten Männern. Wie schon im letzten Jahr anlässlich der 20km von Lausanne, lief ich auch in diesem Frühling mein bestes Rennen drei Wochen nach einem Marathon. Der Zeitpunkt im Mai scheint für einen schnellen Stadtlauf daher ideal.


Kreuzegg Classic:

Eine Woche nach Bern wartete der erste Berglauf auf mich. In diesem Jahr verzichte ich schweren Herzens auf den Rheintal-Walgau Berglaufcup im Mai/Juni. Ich fokusiere mich in den kommenden Wochen auf die Vorbereitung zum Stockholm Marathon im Juli. Die Bergläufe stehen dieses Jahr erst im Herbst auf meiner Liste. Trotzdem wollte ich die Kreuzegg Classic nicht verpassen. Die topografisch, abwechslungsreiche Strecke ist kein typischer Berglauf und erfordert vor allem am Anfang eine gewisse Tempohärte.

Im Gegensatz zum verregneten GP von Bern waren am heutigen Tag warme Temperaturen angesagt. Nicht unbedingt zu meiner Freude. Das Feld der Teilnehmer war überschaubar. Das Auffahrts-Wochenende und die direkte Konkurrenz zum Gamperney Lauf in Grabs werden wohl die Gründe dafür gewesen sein. An diesem Tag hatte ich nicht so "gute" Beine wie vor einer Woche. Der Streckenabschnitt von Bütschwil nach Krinau setzte mir auch dieses Jahr zu. Obwohl mir das wellige Streckenprofil grundsätzlich entgegenkommt, quäle ich mich jedes Jahr über die ersten 8 Kilometer. Trotzdem konnte ich eine gute Position erarbeiten und einige starke Läufer hinter mir lassen. Von Krinau aus geht’s steil hoch bis zum Älpli. Mühsam und beschwerlich. Jedes Jahr beim ersten Berglauf der Saison stellt sich die selbe Frage: "Warum tut man sich so was überhaupt an?" Belohnung für die Strapazen ist der Moment der Ziellinienüberquerung und der (meistens) schöne Ausblick auf die Täler.

In 1h 03min 15 Sek. erreichte ich die Kreuzegg. 30 Sekunden langsamer als im letzten Jahr, damals allerdings bei deutlich kühleren Temperaturen. Das reichte zum 11. Gesamtrang und dem 5 Platz in der Alterskategorie.

Der Juni steht nun ganz im Vorzeichen der Marathon Vorbereitung. Lange Dauerläufe und ein finaler Test anlässlich des Graubünden Halbmarathon sind die Fixpunkte in diesem Monat.

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