Donnerstag, August 04, 2011

SC Cham : FC Gossau 2:1 n.Verlängerung


Cup 1.Qualifikationsrunde

Sportplatz Eizmoos

150 Zuschauer

Was für Normalbürger die Neujahrsvorsätze darstellen, sind für Fussballfans die Saisonvorsätze. Dies hat jetzt nur leidlich damit zu tun, dass gewisse FC Gossau Anhänger dem Alkohol in der neuen Spielrunde vielleicht weniger zusprechen sollten. Nein, die Vorsätze beziehen sich ganz alleine auf die Mannschaft.

Zusammen mit dem Gossauer Pressechef und Historiker Karl Schmucki bestiegen wir den Zug nach Cham. Diskutiert wurde über die Vorbereitung, über die positiven, wie auch negativen Eindrücke der insgesamt neun Testspiele. Wie jede Saison bekräftigten auch dieses Mal alle, dem Verein nahen stehenden Personen, eine positive Erwartung auf die neue Spielzeit. In der Vergangenheit gingen bekanntlich einige Experimente in die Hosen. Mit "unglaublich" talentierten Spielern scheiterte man ebenso, wie mit Söldnern diverser Nationen und Kantone. Nun versucht man es im Fürstenland mit Österreichern. Fussballerisch vermochte die Alpenrepublik in den letzten Jahren nicht gerade durch Grosserfolge zu überzeugen, eigentlich nicht mal durch Kleinerfolge. Trotzdem wagt der FC G nun den Versuch mit zwei Vorarlbergern. Mit Trainer Martin Schneider (nicht der Komiker) und Verteidiger Christoph Fleisch (nicht Gemüse) setzt man auf sportlichen Enthuisiasmus und Leidenschaft aus dem Ländle.

So etwas wie Leidenschaft brachten auch eine Mehrzahl der 150 Zuschauer mit, die an diesem Mittwoch Abend dem Cupspiel der 1.Qualifaktionsrunde beiwohnten. Der Sportplatz Eizmoos ist malerisch in einer schmucken Wohnsiedlung gelegen, und offenbart durch seine Randlage auch ein gewisses landschaftliches Flair. Äussere Umstände, die den Gossauer nicht unbekannt sein sollten. Gibt es doch zurzeit Pläne die Spielstätte des FC G auch aus seiner zentralen Lage zu verdrängen. Passenderweise nahm die Gossauer Mannschaft in den ersten 45min ebenfalls eine periphere Lage auf dem Spielfeld ein. Die Chamer wirbelten ungehindert durch das Mittelfeld des Gästeteams. Die Innerschweizer vermochten ihre Überlegenheit allerdings nicht auszunützen. Das Leistungsvermögen erinnerte aber augenscheinlich an den momentanen Vergleich Schweizer Franken vs. Euro an den Börsen dieser Welt. In der 36.Minute war es dann soweit. Nach einem 40 Meter Sololauf, bei dem sich die Gäste so geschickt anstellten, wie Clowns in einer Zirkusshow, netzten die Zuger zum 1:0 ein. Da hätte auch die Nationalbank nichts dagegen ausrichten können.

Auffallend im ersten Abschnitt waren die schwache Defensiv Leistung der Gäste, obwohl Verteidiger Fleisch akustisch schon die Leaderfigur einnahm. Leider gelang ihm mit den Füssen nicht immer die optimale Umsetzung. Dies bewies der Neuzugang auch in der 77.Minute, als er einen Penalty nicht verwehrten konnte. Trotzdem muss man dem Defensiv-Akteur aus dem östlichen Nachbarland zu Gute halten, dass er gleich Verantwortung übernommen hat. Insgesamt trat der FC Gossau in der zweiten Spielhälfte überzeugender auf. Rückkehrer Safet Etemi scheiterte einmal knapp, und der eingewechselte Maksuti brachte ebenfalls Schwung in die Partie. Diesem Spieler war es dann auch vorbehalten in der 87 Minute den verdienten Ausgleich zu erzielen.

Vielumjubelt wurde dieser Treffer auf Gossauer Seite. Trotz des Ausgleichs war ein langhaariger Chamer Zuschauer dermassen erfreut, über die emotionalen Gäste Anhänger, dass er eine Runde Bier spendieren wollte. Wieso der gute Mann schlussendlich ein paar Hot Dog's vorbei brachte wissen wohl nur die Götter über dem Zugersee.

Die Verlängerung zeigte in der Folge leichte Vorteile für den SC Cham. Als sich alle Zuschauer bereits auf einen Elfmeterkrimi einstellten, verursachten die Gossauer mit einer ungeschickten Aktion einen Elfmeter. Eiskalt wurde dieser verwandelt und der Traum vom grossen Cuplos war für die Ostschsweizer damit ein weiteres Mal begraben.


Die Blau-Weissen stehen vor einer weiteren schwierigen Saison. Wichtig ist, dass die erfahrenen Spieler, wie z.b Todisco, Alija, Etemi und Goalie Zürcher (im Cup nur Ersatz) ihr Leistungsvermögen optimal abrufen können. Dieses Cup-Out hinterliess wie die gesamte Vorbereitung positive und negative Eindrücke. Wir bleiben jedenfalls bescheiden optimistisch im Hinblick auf die kommende Spielzeit.


PS: Viro, Besten Dank für den Fahrdienst. So wurde uns die nächtliche, mühsame Zugreise erspart.

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