Mittwoch, Oktober 13, 2010

FC Gossau : GC Biaschesi 4:2

1.Liga
Buchenwald Sportanlage
200 Zuschauer

Heute: Mütze und Handschuhe, Nebel und kühler Wind, 1.Liga und 200 Zuschauer. Gestern: Kurze Hosen und T-Shirt, Sonne und Meer, vorzügliche Mischgetränke und Ausblick auf diverse Mediterrane-Schönheiten.
Bei ein paar Zuschauern hätte ein Psychologe vor Spielbeginn durchaus eine temporäre Depression diagnostizieren können. Manch einer hätte sich gerne mit einer Zeitmaschine 24 Stunden zurückversetzen lassen. Marty Mc Fly heisst aber keiner der betroffenen FC G Anhänger, und so wurde nichts aus "Zurück in die Zukunft Teil IIII."

Sommerliche Gefühle verbreitete höchstens der Vereinsname des heutigen Gegner. Die Giovani Calciatori Biaschesi waren zu Gast auf der Buchenwald Sportanlage. Die ansprechenden bisherigen Saisonleistungen liessen die Tessiner aber gleich in der Sonnenstube der Schweiz zurück. Sie waren an diesem Tag soweit von drei Punkten entfernt, wie die montenegrinsche Adriaküste vom Gossauer Dorfbach. Bereits nach drei Minuten erzielte Andy Güntensperger den Führungstreffer für die Fürstenländer. Das Erstaunen beim Heimpublikum war umso grösser, als der junge Aydeniz noch vor der Halbzeit zum 2:0 erhöhte. Der FC Gossau und zwei Tore Vorsprung waren zuletzt so realitätsnah, wie ein 10 Euro teures Hotelzimmer an der Adriaküste. Selbst ein ganzer Haufen von Träumern hätte danach nicht erahnen können, dass die Gastgeber kurz nach dem Pausentee gar noch ein drittes Tor nachlegen würden. In der 53.Minute gelang Silvan Eggmann das 3:0. Stolz verkündete der Stadionsprecher daraufhin das 1'000 Tor der Gossauer in einem 1.Liga Spiel. Der erste Heimsieg seit über einem Jahr war aufeinmal sehr Nahe. Der darauffolgende Treffer der Squadra aus Biasca, schmeckte den Zuschauern daher wie ein Slivovic-Schnaps in einem gefüllten Bierglas. Bibbernd, nicht nur wegen der herbstlichen Kälte, zitterten die Ostschweizer Anhänger um den Sieg ihres Teams. Allerdings war es in der Folge wiederum Silvan Eggmann vorbehalten mit dem 4:1 für die endgültige Entscheidung zu sorgen.

Nun ging auch für die vereinzelt vom Wetter traumatisierten Gossau Fans die Sonne wieder auf. Nur noch in einer Strandbar in Südosteuropa hätte bessere Stimmung geherrscht. Das 4:2 für die Ticinesi war daraufhin genauso unbedeutend, wie ein vorzeitiger Abgang nach einer wilden Partynacht.

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