Dienstag, November 27, 2007

Impressionen FC Lausanne : FC Gossau















Gästeblog: Was muss denn noch alles passieren?

Gästeblog: von Lukas

Wie viele Francescas müssen noch sterben bis wir merken das die private Aufbewahrung von Sturmgewehren fahrlässig ist?

Talon runterladen, unterschreiben und einschicken, für eine sichere Schweiz! http://www.schutz-vor-waffengewalt.ch/

P.S. Warum unterstützt eigentlich die Partei die mit "Sicherheit schaffen" geworben hat diese Initiative nicht? War wohl nur eine (der vielen) leeren Phrasen, schade sind trotzdem so viele Wähler darauf reingefallen.

Montag, November 26, 2007

FC Lausanne Sports : FC Gossau 0:2




Cup Viertelfinale
Stadion Pontaise
430 Zuschauer

Was soll man da bloss schreiben? Wie soll man diesen Tag in Worte fassen? Es ist einfach unglaublich, was im Moment mit dieser Mannschaft passiert. Nicht genug, dass sie als absoluter Aussenseiter in die NLB aufgestiegen sind. Nein, diese verrückten Jungs, sind jetzt schon die Cup Sensation des Jahres. Ich kann mich nur bei dieser Mannschaft bedanken. Sie beweisen, dass mit Leidenschaft und Willen so vieles möglich ist. Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass bis auf 2 Ausnahmen nur Amateure bei diesem Verein spielen.

Ein Rückblick auf diesen ereignisreichen Tag:
Zur grossen Überraschung und natürlich zur unserer grossen Freude, fuhr Lüthi von den Bernern samt Kollegin, von Gossau aus mit in die Westschweiz. Er wollte die legendäre Auswärtsfahrt in voller Länge geniessen. Natürlich war die Stimmung schon von Anfang an aufgekratzt und eigentlich durchaus optimistisch. In Bern stieg dann der Rest der "Gossau-Fen Sektion Bern" zu uns in den Zug, und die kurzweilige Fahrt nahm ihren Verlauf. In Lausanne angekommen machten wir uns natürlich sofort auf den Weg zur altehrwürdigen Pontaise. Die erste und auch letzte Entäuschung dieses Tages, war dann der katastrophale Publikumsaufmarsch in Lausanne. 430 Nasen hatten sich ins Stadion verirrt, aber etwa 80-100 Zuschauer waren aus der Ostschweiz angereist, darunter natürlich alles was Rang und Namen in der Gossauer Fussballfanszene hat ;-).
Lausanne scheint wirklich auf dem Tiefpunkt angekommen zu sein (nach dem Spiel sowieso), für mich unvorstellbar, dass hier in den nächsten Jahren NLA Fussball zu sehen sein wird. Die nächste schöne Überraschung bereiteten unsere Berner Freunde, die eine Gossau-Fen Sektion Bern Fahne angefertigt hatten. (Nochmals ein riesen grosses Dankeschön). Auch die A und B Junioren des FC Gossau nahmen sich die Mühe eine grosse blau-weisse Fahne anzufertigen, so ist die Anzahl der Zaunfahnen die bei Gossau Spielen hängen, auf stattliche 4 Stück angewachsen. Um es mit den Worten eines Kollegen zu sagen " Es tut sich was".

Das Spiel verlief von Anfang an gut für den FC G. Selber bin ich ja eher der Pessimist, aber an diesem Samstag hatte ich nie das Gefühl, dass der FC Gossau dieses Spiel verlieren könnte. Als dann kurz vor der Pause, ein kurioses Tor zum 1:0 für den Aussenseiter führte, war der Jubel grenzlos. Nur soviel, es beklagten sich am Montag einige Gäste Fans, über blaue Flecken am Körper. Wenigstens hatten die schmerzsamen"Bleuelen" die Vereinsfarben ;-)

In der Pause wurde viel diskutiert, sollte den die Sensation tatsächlich möglich sein. Vorstandsmitglied Adi Keller mit riesengrosser Gossau Schwenkfahne ausgestattet, schien sichtlich nervös, aber alle auch Edi Strässle, der legendäre Gossauer Pöstler schauten optimistisch Richtung 2.Hälfte. In der 57 Minute war es dann Christian Böhi vorbehalten den FC Lausanne endgültig aus dem Cup zu werfen. Der symphatische Gossauer Defensivkünstler erzielte sein 1.Saisontor und wahrscheinlich das wichtigste Tor seiner Karriere (bis anhin, wohlgemerkt). Da die Westschweizer nichts entgegen zu setzen hatten, konnten alle Gossauer Fans, die letzten Minuten in vollen Zügen geniessen und mit diversen Gesängen wurden die Amateure aus dem Fürstenland gefeiert. Nach dem Spiel bedankten sich die Spieler vor dem Gästesektor und Christan Böhi rannte mit blau-weisser Fahne vor dem Sektor hin und her...Grandios, wie sehr hatten doch alle Gästefans, diesem Team diesen Erfolg gegönnt. Der Nachhauseweg verlief erwartungsgemäss feuchtfröhlich, und Zuhause in Gossau trafen wir im "Marktstübli" wieder auf die Spieler. Folgender Dialog ist bereits jetzt legendär : Wir: "Roger Gmünder Fussballgott!" Er: "Au höred uf, nei da isch mer peinlich! Wir (nicht mehr ganz nüchtern, natürlich weitergesungen. Er: "au chömed im meins Ernscht, suufed gschieder nomel eis". Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Spielern entschuldigen, sollten wir ein bisschen zu euphorisch gewesen sein, aber es war ein langer und dementsprechend durstiger Cup Tag und eine lange Reise. Ach ja und Darko gehört in die Nati. Ich meins Ernst.

"Zyt fürs nöchst Wunder" stand auf unserem Transparent, dass Günther angefertigt hatte. Ich habe die leise Vorahnung, die Geschichte ist lange noch nicht zu Ende. So entstehen Legenden.

PS: Nur hätte ich früher Nachhause gesollt....tja, wann qualifiziert sich deine Heimatstadt schon mal für ein Cup Viertelfinal

und wieder Israel...


das letzte Mal, war es mir leider nicht vergönnt, mit der Nati nach Israel zu reisen...von einem Kollegen habe ich aber diesen herrlichen Schnappschuss erahalten, der gute Ludo hatte da wohl eine nicht ganz unanstrengende Nacht hinter sich. (Flughafen Tel Aviv 2004)
ach ja, ihr wartet wahrscheinlich schon alle auf den Bericht vom legendären Cup Sieg in Lausanne. Dieser Bericht folgt in Kürze, muss mich erst einmal regenerieren....:-)

Mittwoch, November 21, 2007

Schweiz : Nigeria

0:1
Stadion Letzigrund
12'700 Zuschauer (begeisterte Zuschauer)

Die grosse EM Euphorie ist endgültig ausgebrochen!

Satz zum Spiel: "Schweiz 0, Schwarze Schafe 1" (nigerianischer Fan)

Sonntag, November 18, 2007

SC Cham : FC Gossau 3:2





NLB
Stadion Herti Zug
240 Zuschauer
"Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen."
Dieses Zitat stammt von Albert Einstein, und passt zum Auswärtsspiel des FC Gossau in Cham, respektive in Zug. Wäre doch nur nach 84 Minuten alles vorbei gewesen, was für ein herrlicher Moment! Der gebürtige Gossauer Christoph Bättig erzielt gegen den Abstiegskonkurrenten den wunderschönen Treffer zur 2:1 Führung. Riesiger Jubel der vielen mitgereisten Anhänger, die Fans stürzen die rutschige und mit ein wenig Schnee bedeckte Wiese hinunter, der Torschütze läuft Richtung Gästekurve und lässt sich zusammen mit der restlichen Mannschaft feiern. "Es isch geil, es isch geil" meint er, wir können ihm alle nur zustimmen. Unermüdliche Ausdauer und eine imense Bereitschaft hat die Mannschaft des FC Gossau auch bei diesem Spiel wieder an den Tag gelegt. Trotz kurioser Schiedrichter Entscheidungen, trotz einer ungerechtfertigten Roten Karte, trotz frühem Rückstand, trotz klirrender Kälte, jeder zeigte wie gewohnt hundert Prozent Einsatz. Wir Fans versuchten ebenfalls das möglichste um die Mannschaft zu unterstützten, auch von siberischen Temperaturen liessen sich viele Gossauer und befreundete Kollegen aus Bern und St.Gallen nicht davon abbringen nach Zug zu reisen. Es wäre wirklich, sorry ich verfalle schon wieder in Wehmut, schön gewesen hätte die Mannschaft auch das vierte Spiel nacheinander gewonnen. Man hätte es jedem Einzelnen der Mannschaft, einfach nur gegönnt. Doch es folgten die Schlussminuten, die leider 2 Tore und einen verschossenen Elfmeter für den SC Cham brachten. Was für bittere Momente, man war so nah dran! Der Schlusspfiff kam, und einige Spieler fanden sogar den Weg in die Fankurve, trotz diesen grausamen Schlussminuten, was viel über den Charakter dieser Mannschaft aussagt. Wahrscheinlich fühlten sie auch die selbe Leere, und diese Ratlosigkeit über das unfassbare Geschehen, wie wir hinter dem Tor.
Frustiert packten wir unsere Fahnen zusammen, jetzt erst merkten wir die Kälte so richtig, einige jammerten "ich spüer mini Füess gar nüme" andere schlürften zitternd an ihrem "Kaffi Zwetschge". "Stolz uf eu" stand auf einem Transparent, dass wir am Gitter hinter dem Tor angebracht hatten. Stolz auf diese Mannschaft sind wir immer noch...und wir glauben weiterhin an den kleinen Amateur David, der den Goliaths dieser Liga weiterhin das Leben schwer machen wird.
Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen
Albert Einstein hatte vielleicht mit seinem Zitat Recht in Bezug auf dieses Auswärtsspiel.
Wir sind uns allerdings sicher, am Schluss werden sich unermüdlicher Einsatz und Bereitschaft für diese Mannschaft auszahlen.

Freitag, November 16, 2007

"Aber ob ich heute noch einmal Fan werden würde, da wäre ich mir nicht so sicher"

„Ein totales Trauerspiel - Note sechs“

Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit Felix Redetzki von den Red Sharks. Felix ist einer der treusten Bayern Fans und die Red Sharks einer der bekanntesten FC B Fanclubs.

Die verbalen Ausfälle von Manager Hoeneß bei der Mitgliederversammlung des FC Bayern machen einen Riss zwischen Fans und Verein sichtbar. Felix Redetzki, der Vorsitzender des Fanklubs Red Sharks, bescheinigt der Klubführung „Ahnungslosigkeit“.
Wie haben Sie die Publikumsbeschimpfung von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge auf der Mitgliederversammlung des FC Bayern empfunden?

"Ich kenne viele Münchner, die gar nicht mehr hingehen"
Das war nur schwer verdaulich. Aber der Eindruck auf den Mitgliederversammlungen beim FC Bayern ist generell: Je vernünftiger und intelligenter die Beiträge, desto mehr werden die zerrissen. Kritische Stimmen werden einfach nicht aufgegriffen. Ich habe den Saal verlassen, weil es mir gereicht hat, dass auf vernünftige Argumente nicht eingegangen wird.
Es ging um die Stimmung in der neuen Arena und um mangelnden Respekt gegenüber den Fans in der Kurve. Ist es wirklich so schlimm in München?

Ist die Stimmung bei beim Lokalrivalen 1860 wirklich besser?
Die Stimmung ist beschissen, Note 6, ein totales Trauerspiel. Für mich liegt das vor allem daran, dass sich das Publikum insgesamt gewandelt hat. Natürlich wären gegen Bolton früher ins Olympiastadion höchstens 30.000 gekommen, aber auf den Sitzplätzen in der Arena sind heute fast nur noch Touristen. Ich kenne viele Münchner, die gar nicht mehr hingehen.
Warum?
Das mit dem Konsumtempel stimmt schon. Man spürt, dass man da nicht mehr so willkommen ist. Vielen im Verein wäre es doch am liebsten, wenn es die ganze Südkurve gar nicht mehr gäbe.

Weil dann mehr Platz für eine zahlungskräftige Klientel wäre?
Das Gerede von den „Sozialticketempfängern“ mit Karten für sieben Euro stimmt so doch überhaupt nicht. In der Kurve sind auch viele Akademiker, Leute mit hohem Gehalt. Wenn man allerdings wie jetzt bei der Mitgliederversammlung spüren lässt, dass Leute, die sieben Euro für die Karte zahlen, weniger zu sagen haben, macht man sich vieles kaputt.

Der Verein sagt natürlich, er braucht das Geld, weil die Fans Erfolge fordern. Wollen Sie nicht am liebsten den Champions-League-Sieg feiern?
Die Champions League gewinnen will jeder. Die Frage ist: Um welchen Preis? Ich muss nicht unbedingt jedes Jahr die Champions League gewinnen – im Gegenteil.

Wie gehen die Verantwortlichen des Vereins mit den Wünschen der Fans um?
Uli Hoeneß beschäftigt sich zumindest damit. Ich glaube schon, dass er weiß, dass da zur Zeit etwas schiefläuft. Aber jemand wie Karl-Heinz Rummenigge, der noch nie in der Südkurve war, hat doch von der Fanszene überhaupt keine Ahnung.

Sein Vorschlag, eine Blaskapelle in die Kurve zu schicken, um die Stimmung zu verbessern, kam nicht gut an?
Das zeigt doch die ganze Ahnungslosigkeit. Den Vorschlag gibt es schon seit drei Jahren. Da merkt man doch: Man spricht gegen eine Wand.

Wie reagieren Sie als Fan darauf?
Man macht sich schon immer mehr Gedanken. Natürlich wird die Bindung nicht gerade gefördert. Man knüpft verstärkt daran an, dass man den Verein aus der Vergangenheit auch noch anders kennt. Aber ob ich heute noch einmal Fan werden würde, da wäre ich mir nicht so sicher. Es kommen jedenfalls immer weniger Leute nach.

Sind auch von Seiten der Fans Fehler gemacht worden?
Natürlich sind die Leute in der Kurve schon selbst verantwortlich für die Stimmung. Da muss sich jeder selbst fragen, was er dazu beiträgt. Dass die Fans sich auch untereinander nicht ganz einig sind, stimmt zwar. Aber das ist nicht der Grund für die schlechte Stimmung im Stadion.

Ist es beim Lokalrivalen 1860 wirklich besser, wie viele behaupten?
Da bin ich natürlich nie, aber es gibt in der Bundesliga viele andere Vereine, bei denen es besser und lauter ist, wo die Stimmung nicht aus der Kurve, sondern aus dem ganzen Stadion kommt, zum Beispiel in Dortmund.

Was muss getan werden, um das Klima zwischen Fans und Verein wieder zu verbessern?
Man müsste die Leute in der Kurve wieder ernster nehmen.

Die Fragen stellte Christian Kamp.

Sonntag, November 11, 2007

FC Gossau : FC Concordia Basel

2:0
Gemeindesportplatz
620 Zuschauer

Wieder mal stand ein entscheidendes Spiel auf dem Gemeindesportplatz Gossau an. Nach nunmehr bereits 3 Siegen in Folge, traf der FC Gossau am heutigen Spieltag auf den FC Concordia Basel. Die ganze Woche über war eine gewisse Nervosität spürbar, spätenstens nach der grandiosen Manschaftsleistung gegen den SC Kriens, traute man dieser Mannschaft nun wirklich alles zu. Trotz widriger Umstände, und diese Wetterverhältnisse waren wirklich widrig fanden sich 620 Zuschauer auf der alten Gossauer Holztribüne ein.

Lange hatten wir diese Woche beraten, wie wir die Mannschaft künftig auch Zuhause unterstützen könnten, denn dieses Team hat wirklich Unterstützung verdient. Wir bastelten deshalb unter der Woche einige Fahnen in Blau und Weiss, und das Schwenken dieser Fahnen war neben der Unterstützung für das Team, auch ein gutes Hilfsmittel gegen die November Kälte in Gossau.

Wie immer hatte Trainer FC G Trainer und "Zauberer" Vlado Nogic, die Favoritenrolle vor dem Spiel dem gegnerischen Team zugesprochen. Immerhin spielt bei den Baslern ein gewisser Reiner Bieli, nun gut einige werden sagen: "Isch jo nume dä Reiner Bieli!", aber der ehemalige NLA Torschützenkönig, steht halt oft am richtigen Ort, und ist für das eine oder andere Tor immer gut. Aber auch für einen ehemaligen "Fast Nationalspieler" ist im Moment kein Durchkommen gegen die FC Gossau Abwehr. Vielleicht schwingt da eine gehörige Portion Lokalpatriotismus mit, aber die Verteidigung der Fürstenländer wäre im Moment absolut NLA tauglich (hier nochmals der Hinweis an Köbi Kuhn, die Lösung für das Goalie Problem steht in Gossau zwischen den Pfosten). Herrausragend in den Gossauer Reihen auch der Kameruner Jean Pierre Tcheutchoua, bezeichnend das genau er das 1:0 für den FC Gossau schoss, dies in der 10 Minute. Nun liess sich eine gewisse Euphorie auf den Tribünen ausmachen, altgediente FC Gossau Fans verlangten nach einer blau/weissen Fahnen von uns, und immer wieder wurde ein kräftiges "Hopp Gossau" geschrieen. Natürlich ging nun das grosse Zittern los, aber Concordia konnte sich keine wirklich zwingenden Möglichkeiten erarbeiten, und ab und zu kamen die Gastgeber ihrerseits zu grossen Möglichkeiten. Es war dann in der 89 Minute Captain Thomas Knöpfel vorbehalten, mit dem 2:0 die endgültige Entscheidung herbei zu führen. Grosser Jubel bei den Zuschauern und auf dem Feld, dazu gesellte sich die Gewissheit, die sich in Gossau immer mehr breit macht, der Klassenerhalt ist absolut möglich.

Nach dem Spiel wärmte man sich noch im Clubheim des FC Gossau auf, wo der Präsident noch eine Runde Bier offerierte, als Dank für die Unterstützung. Was wir natürlich nicht ablehnten :-)

WIR STEIGEN NIEMALS AB!

MIT GOSSAU-FEN, ALLE NACH CHAM (respektive nach Zug) Details folgen!

FC Tägerwilen : FC Winkeln

2.Liga Regional
Sportanlage Tägermoos
80 Zuschauer

Was soll man zu so einem Spiel nur schreiben? Ein Spiel das eigentlich unter irregulären Verhältnissen stattfand. Wollen wir uns mal auf vier Stichworte beschränken (Danke für den Tipp Ultra’Priska)J


1) Der Wind:
Nachdem der FC Tägerwilen die Platzwahl gewonnen hatte, war eigentlich schon klar, wer auch als Sieger aus dieser Partie gehen würde. Denn die Thurgauer konnten mit dem Wind im Rücken auf das Tor der Winkler zustürmen. In der 1.Halbzeit war es für die St.Galler aufgrund der Wetterverhältnisse praktisch unmöglich, einen Angriff zu lancieren, der Ball kam praktisch automatisch wieder zurück. Dieser Umstand führte zu einigen merkwürdigen Situationen, und vor allem Tobi Martin im Tor des FC Winkeln, war regelrecht zu bemitleiden. Nachdem sich mehrere Tägerwiler Spieler zuerst noch ohne Erfolg an Weitschüssen und direkt verwandelten Eckbällen versuchten, hiess es zum Ende der ersten Halbzeit dann doch 3:0 für das Heimteam. Bei jedem normalen Fussballspiel, wäre das eigentlich der fast sichere Sieg für den FC Tägerwilen gewesen, jedoch nicht heute, denn in der 2.Halbzeit hatten die Winkler ja den Wind im Rücken. Doch jede Hoffnung der zahlreich mitgereisten Winkeln Fans war umsonst, am Schluss hiess es 4:1 für den FC Tägerwilen. Die Thurgauer schafften also das praktisch unmögliche und schossen noch ein Tor gegen den Wind.


2) des Captains Gartenhandschuhe
Anfangs trauten die Winkeln Fans ihren Augen nicht, aber doch es schien tatsächlich so zu sein, der Captain des FC W, Tomaso Koller, leistete sich einen äusserst schlimmen modischen Fauxpass, trug er doch tatsächlich grün-weisse Gartenhandschuhe, als Schutz gegen die Kälte. Wären die Handschuhe doch wenigstens Schwarz-Weiss gewesen…
Gott sei Dank ging der Ehrentreffer der Gäste, ein Eckball des Capitano, nicht den direkten Weg ins Thurgauer Tor, sondern wurde noch vom Torwart noch berührt. Wer weiss, wahrscheinlich hätte Koller die hässlichen Gartenhandschuhe, ansonsten als Glücksbringer noch bis an sein Karrierenende getragen.


3) Mark
Mark’s Heimatort ist Ermatingen im Thurgau, eigentlich ist er aber Berner und vorallem YB Fan. Seit mehr als 11 Jahren hat er kein Pflichtspiel des BSC Young Boys verpasst, nebenbei frönt er aber auch noch dem Hobby Groundhoppen. Man würde denken, der Alltag eines YB Fans wäre schon genug entbehrungsreich, aber nein, Mark fährt auch noch an kalten und regnerischen November Tagen wie diesen, zum Fussball schauen in die Thurgauer Provinz. „Wenigstens wurde das Spiel nicht abgesagt“, wird er sich gedacht haben, und an Ermatingen vorbei gefahren sind wir ja auch noch. So sah er wenigstens von Weitem, das erste Mal seine Heimatgemeinde. Vor allem aber hat Mark vorgesorgt, falls der FC Tägerwilen dereinst wirklich einmal in die 2.Liga Interregional aufsteigen sollte, muss er nicht nochmals hierhin fahren, denn sein Ziel ist die Komplettierung sämtlicher 2.Liga Interregional Ligen der Schweiz, und es fehlt ihm verdammt wenig dazu.


4) Gratis Glühwein und Gerstensuppe
Anfangs war die Enttäuschung gross bei uns, als es hiess: „d’Clubbeiz häd hüt gschlosse!“ Nachdem uns aber noch gesagt wurde: „aber uf dä andere Site gids Gratis Glühwy und Gerstesuppe für alli“ war natürlich die Begeisterung gross. Nun gut, Ultra’Ralf war heute der Fahrer, der hatte nicht so Freude, aber alle anderen waren begeistert. So labte man sich also das ganze Spiel über an Glühwein und an Gerstensuppe à la Discretion. Ein Dank an den FC Tägewilen dafür.


Das waren also die 4 Stichworte. Wir freuen uns alle schon auf die nächsten Spiele des FC Winkeln, dann hoffentlich bei schönem und warmen Frühlingswetter.

Dienstag, November 06, 2007

Der Unterschied

Wie die meisten von euch wohl wissen, hab ich seit einiger Zeit dem sogenannten "Spitzen-Fussball" entsagt, aufgrund des haarsträubenden Umgangs der FC Bayern Vereinsführung mit Jahreskarteninhabern und überhaupt wegen der total überbordenden Kommerz und Event Kultur beim deutschen Rekordmeister, besuche ich nun seit einem halben Jahre keine Spiele des FC Bayern München mehr.

Klar war die Entäuschung in den ersten Wochen riesig, aber der unaufhaltsame Aufstieg des FC Gossau, den ich einige Jahre wegen der katastrophalen Vereinsführung boykotiert habe, und auch vermehrte Besuche von Spielen des FC Winkeln, brachten mich schnell auf andere Gedanken.

Bei Gossau ist es so, dass ich schon im letzten Jahr ab und an im Stadion war, die sensationellen Leistungen des Teams um Trainer Nogic, und die sehr gute Arbeit des neuen Vorstands (keine alternden Profis wurden eingekauft, keine Harakiri Aktionen seit dem Aufstieg) haben dafür gesorgt, dass ich nun mittlerweile, wenn immer irgendwie möglich an den Spielen des FC G bin.

Perfekt natürlich, dass der FC Gossau in dieser Saison in der NLB spielt. Es war schon immer ein Traum von mir, mal mit dem FC G in der zweithöchsten Spielklasse mitzureisen. Als hoffnungsloser Fussball Nostalgiker bietet die NLB für mich natürlich fast alles. Grösstenteils alte Stadien, das Singen mit ein paar Kollegen im Gästeblock, Fussball von Amateuren (Ja, beim FC Gossau spielen noch Amateure), günstiges Bier ;-), und nicht zuletzt steht der Kommerz nicht im Vordergrund...Gossau hat und braucht keinen Merchandising Abteilung... Die Gegensätze zum FC Bayern könnten also nicht grösser sein:

-Beim FC B war es immer ein Kampf um jedes Auswärtsticket, bei Gossau müssen wir die Leute zusammentrommeln (in Kriens waren wir 9 Leute im Gästeblock, wir hatten Freude ;-)

-bei Bayern gab es oft merkwürdige Personen im Block die nur da waren weil es halt cool ist zum FC Bayern zu fahren, bei Gossau kann man wohl nicht behaupten, dass jemand in Kriens in den Gästeblock steht, weil es hipp ist, oder man damit bei Kollegen angeben kann :-)

-Bei Gossau macht der Torwart auch mal einen lockeren Spruch Richtung Fans....man stelle sich das beim FC Bayern vor

-Bei Bayern, war die Stimmung meist mies....kaum mehr möglich war in den letzten Jahren auch das Anstimmen eines Liedes. In der NLB ist das natürlich anders, hier kann man Singen nach Lust und Laune, auch wenn man vielleicht mal nur zu Dritt in Delemont ist.


-und in der NLB zahlt man auch nicht 10 Euro Parkgebühren wie in München...


Ich muss sagen, das Verzichten auf die Bundesliga hat sich gelohnt. Ich merke auch selber, wie sehr ich mit Gossau und Winkeln mitfiebere, dass ist ehrlicher und nervenzerrender als in den letzten Jahren beim FC Bayern. Ich hatte die Schnauze ziemlich voll, vom ganzen Drumherum und vorallem auch von diesem medieninszenierten Bundesliga-Hype.
Vielleicht musste ich auch viele Jahre meiner Fankarriere bei einem grossen Verein verbringen, um nun die Spiele in der NLB und der 2.Liga noch viel mehr geniessen zu können. Es gab aber natürlich auch geniale Momente mit dem FC Bayern, die ich nie missen möchte. Der Champions League Triumph in Mailand, Spiele in Moskau in klirrender Kälte, durchfeierte Nächte von Madrid bis Düsseldorf...

Oft werde ich gefragt, ob ich wieder zum FC Bayern fahren werde, wenn die Vereinsführung wechselt?
Ich denke nicht, so wie es aussieht werde ich wohl weiter die Spiele des FC Gossau und des FC Winkeln verfolgen und für die Auslandsreisen gibts ja auch noch die Nati. Ausserdem bin ich natürlich auch der Meinung, man sollte seinen Lieblingsverein nicht wie seine Unterwäsche wechseln, aber bei Bayern war die Situation mit dem Jahreskartenentzug und auch ansonsten so verherrend, dass ich mit mir selber in einen Konflikt geraten wäre, wenn ich noch weiter nach München gefahren wäre.

Schlussendlich weiss man vielleicht auch erst nach Jahren in der fussballerischen Ferne, dass vielleicht in der Heimat doch das Gute liegt...

Sonntag, November 04, 2007

SC Kriens : FC Gossau 0:2 (Wir steigen niemals ab!!!)

Stadion Kleinfeld
450 Zuschauer


"Freut euch, Kriens hat den schönsten Auswärtsblock der NLB" meinte ein Kollege von uns, seines Zeichen treuer FC Luzern Fan, und dementsprechend schon oft im Krienser Auswärtssektor zu Gast.
Und man muss sagen, er hatte Recht zumal der FC Gossau auch noch eine sensationelle Partie ablieferte.

Die ganze Woche hatten wir heftigst für die Auswärtsfahrt nach Kriens geworben, schliesslich galt es den FC Gossau in dieser wichtigen Phase der Meisterschaft zu unterstützen. Schlussendlich fanden sich neun Personen im Gästesektor des SC Kriens ein, was immerhin eine Verdreifachung gegenüber dem Spiel in Delemont war. Das Potential ist in Gossau also durchaus vorhanden ;-). Neben uns fast zehn Auswärtsfahrern gesellten sich auch noch zwei kleine Kinder aus dem Balkan, mit denen wir einen hübschen Wechselgesang übten "Scheiss SVP!" "Scheiss SVP!" und ein merkwürdiger Einheimischer, der mit mir über seine zerüttete Kindheit im Quartier Mettendorf-Gossau diskutieren wollte, in den Gästesektor. Gottseidank wurde dieser wirklich äusserst komische Innerschweizer durch unsere leidenschaftlichen Gesänge vertrieben. Gossau metzgete sich äusserst gut, die Krienser stürmten zwar ohne Unterbruch auf das Tor der Ostschweizer, aber die starke Verteidigung um den besten Torwart der Schweiz (dies ist jetzt keine Übertreibung) Darko Damjanovic hielt wie schon beinahe gwohnt dicht. Nebenbei war Damjanovic auch noch besorgt um das leibliche Wohl der Gossauer Anhänger, als ihm jemand aus dem Gästesektor den Ball zuwarf meinte er "Achtung, Pass uf dis Bier uf". Logischerweise wurde da von uns öfters eine Lobeshyme auf den starken Gossauer Torhüter angestimmt, was vorbei laufende Krienser mit " Dä scheiss Jugo" kommentierten. Wir protestierten natürlich heftigst und unser ebenfals angereister Berner Kollege meinte noch "do müend er druf". Wir hatten allerdings irgendwie Mitleid und beliessen es bei Diskussionen, um nachher an den WOZ Artikel der letzten Woche erinnert zu werden "Wählen nur Dumme die SVP oder was hat sie so dumm gemacht?"

Aber wieder zurück zum Match, der FC Gossau kam im Laufe der ersten Halbzeit immer besser ins Spiel und in der 41. Minute traf unser Argentinier Jorge Ariel Fernandez zum 1:0, vier Tage nach Diego Armando Maradonas 47 Geburtstag, also die Torpremiere für den Gaucho. Überschwenglicher Jubel auf dem Feld und natürlich auch im Gästesektor. War es den möglich, sollte dem Team um "Zauberer" Vlado Nogic, beim letzjährigen Fast-Aufsteiger aus Kriens, tatsächlich ein Sieg gelingen?

In der 2.Halbzeit spielten die Ostschweizer noch stärker, und der Gästesektor wechselte von den 0,5 Liter Eichhof Bechern zu der von Einheimischen empfohlenen "Kaffi Zwetschge" Köstlichkeit. In der 61. Minute flog diese leckere Gesöff allerdings durch den Krienser Nachthimmel, als nämlich Safet Etemi der Sturmtank des FC Gossau zum 2:0 traf. Nun schien der erste Auswärtssieg in dieser Saison greifbar nah, und dank der geschlossenen und grandiosen (es war wirlich grandios) Mannschaftsleistung der Gossauer blieb es bis zum Schluss bei diesem Resultat.
Die Mannschaft bedankte sich nach dem Abpfiff bei den Gästefans, und Christian Böhi nahm sich wie schon in Delemont Zeit für ein Gespräch mit der O-Ton "Zugfahrer-Clique".

Unser Luzerner Kollege hatte also nicht zuviel versprochen, Kriens hat wirklich einen wunderschönen Gäste-Sektor, und vieles deutet darauf hin, dass wir auch nächstes Jahr wieder hierhin fahren werden, gesetzten Fall der SC Kriens steigt nicht ab.


PS: Spezieller Dank and Simu aus Bern, der eigentlich zum Spiel Vicenza:Pisa wollte, schlussendlich aber in Kriens landete, und später auch noch in die "Stadt der Liebe" mitfuhr.